„Gutes tun tut gut.“

Lernen durch Engagement

Beim aktuellen Projekt der Achtklässler der Gemeinschaftsschule Grabfeld steht der Wald im Mittelpunkt:

Ganz praktisch wollen sie ein Stück weit Auswirkungen von Klimawandel und Schädlingsbefall begegnen.

Neue Wege geht man in der Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS) Grabfeld in Bibra beim langjährig an der Bildungseinrichtung etablierten Lernen durch Engagement (LdE), welches
gesellschaftliches Engagement von Schülern mit fachlichem Lernen verbindet.
„Der Klimawandel und die damit verbundenen Probleme in unserem Wald haben diesmal die Richtung vorgegeben, zudem können wir uns besser auf die Einschränkungen durch die Pandemie und die veränderten Bedingungen einstellen“, erläutert LdE-Koordinatorin Jana Schulze.


Los ging es in dieser Woche schon einmal mit einem Waldschnuppertag.
Ziel: Die Verhältnisse vor Ort kennenlernen, sich von Fachleuten informieren lassen und die anstehenden Arbeiten konkret festzulegen. Mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Lampertshausen und deren Vorsitzende Heike Fey sowie den zuständigen Revierförstern Robert Becker, Jan-Philipp Ohrndorf, Max Reinhardt und Florian Stadler fand die Schule Partner, die zum einen über das nötige Wissen und das technische Know-how verfügen, zum anderen gern das Angebot der Jugendlichen annahmen, zu helfen. Nicht zu vergessen die Raiffeisenbank im Grabfeld eG – hier gab es Unterstützung für die Ausstattung der Jugendlichen mit nagelneuen Arbeitsschutzschuhen – ein Muss bei jeder Beschäftigung im Wald. Mit dem Traktor, dem schmucken Ernteanhänger der Agrar- und Tierzuchtgenossenschaft Behrungen und Gerhard Bracher als Fahrer ging es am Mittwochmorgen gruppenweise von der Schule bis an eine bereits von Käferholz beräumte Waldfläche in der Flur zwischen Bibra und Jüchsen. Dort warteten an verschiedenen Stationen bereits die Revierförster auf die Jugendlichen. Jeder hatte bestimmte Themen vorbereitet: Infos gab es beispielsweise zum Zusammenspiel von Wald und Wild, dem Menschen als steuernde Kraft im Wald oder auch die Bedeutung von Nahrungskreisläufen und die damit verbundenen Probleme, wenn einzelne Glieder dieser Kette fehlen. Erläutert wurde die Bedeutung des Waldes, etwa als Wasserspeicher, die Nutzung von Holz als nachwachsender Rohstoff. Detailliert gingen die Experten aber auch auf die Auswirkungen von Trockenheit und Schädlingsbefall ein, wie und mit welchen Baumarten eine Wiederaufforstung erfolgen kann und wie die Pflanzen artgerecht in den Boden kommen müssen. Und auch das Thema Eigentumsverhältnisse spielte eine Rolle – schließlich gehört jeder Wald jemandem, seien es Kommune oder Privateigentümer, der über dessen Bewirtschaftung und Nutzung entscheidet. Nach diesen Schulungen wurden auch gleich erste praktische Übungen angesetzt.