Einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten derzeit die Achtklässler der Thüringer Gemeinschaftsschule Grabfeld in Bibra. Rund 2700 Baum-Setzlinge werden zwei Wochen lang im Rahmen von „Lernen durch Engagement“ auf geschädigten Waldflächen eingepflanzt.
Schon im 4. Jahr in Folge steht an der Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS) Grabfeld in Bibra für die jeweiligen Achtklässler der heimische Wald im Mittelpunkt:
Im Rahmen des an der Bildungseinrichtung etablierten „Lernen durch Engagement“ (LDE), welches gesellschaftliches Engagement von Schülern mit fachlichem Lernen verbindet, stellt man sich erneut der Herausforderung, ein Stück weit den Auswirkungen von Klimawandel und Schädlingsbefall in der Region entgegenzuwirken. Vorangegangen war jüngst wieder ein Schnuppertag, bei dem die zuständigen Revierförster den Mädchen und Jungen Grundlagenwissen zu Natur, Umwelt und insbesondere zur Waldbewirtschaftung an mehreren Stationen vermittelten.
WALDPROJEKT 2024
im Rahmen von "Lernen durch Engagement" (LDE)
Grabfeld-Bibra
Ganz praktisch Umwelt und Natur schützen, dem heimischen Wald, der Schaden genommen hat, unter die Arme greifen im Wortsinn und nachhaltig etwas schaffen, was kommenden Generationen zugute kommt: All das vereint sich bei den derzeit laufenden Waldwochen an der Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS) Grabfeld in Bibra. Seit vier Jahren helfen die jeweiligen Achtklässler im Rahmen des an der Bildungseinrichtung etablierten „Lernen durch Engagement“ (LdE), welches gesellschaftliches Engagement von Schülern mit fachlichem Lernen verbindet, nach den Herbstferien zwei Wochen im Wald mit.
„Wir vermitteln den Jugendlichen damit Wissen, nämlich, dass der Wald ein Wirtschaftsfaktor ist, Stichwort nachwachsender Rohstoff Holz , aber auch ein Umweltfaktor bei Sauerstoffproduktion und CO2-Aufnahme. Dann der Ökologiefaktor – der Wald ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Und natürlich steht die Nachhaltigkeit im Fokus – die Schüler übernehmen ein Stück weit Verantwortung für die Zukunft. Ihre eigene und die ihrer Kinder und Enkel. Sie pflanzen den Wald, der in 60, 80 oder 100 Jahren hier zu sehen sein wird“, fasst Lehrerin Jana Schulze, die „Lernen durch Engagement“ betreut, zusammen.
Dazu braucht es Kooperationspartner – und die gibt es. Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Lampertshausen mit ihrer Vorsitzenden Heike Fey beispielsweise besorgt Setzlinge, welche die Achtklässler dann in dafür vorgesehenen Flächen in die Erde bringen. Das sind in diesem Jahr rund 2700 Stück in verschiedenen Arten. Geholt wurden diese in der Baumschule Hornung in Fellen im Spessart. Natürlich ist Thüringen-Forst, genauer das fürs Grabfeld zuständige Forstamt Heldburg, mit von der Partie. „In diesem Fall haben wir eine durch einen Wildschutzzaun umgrenzte Fläche von etwa 0,6 Hektar, die zuvor von Schadholz beräumt wurde“, erläutert Revierförster Robert Becker. „Gepflanzt werden hier unter anderem 300 Douglasien, 700 Weißtannen und 400 Fichten – auch Letzteres wollen wir nicht ganz ausschließen.“ Außerhalb der Umzäunung werden auf rund 0,5 Hektar zusätzlich Laubholzarten künftig wachsen und gedeihen. So unter anderem Roteiche, Ahorn, Kirsche und Ulme. Ziel ist, einen gesunden Mischwald hochzuziehen, der weit weniger anfällig für Schädlinge und Trockenheit ist als Monokulturen wie etwa ganze Wälder, nur aus Fichte-Bäumen bestehend. Unterstützung kommt weiter von ortsansässigen Unternehmen wie etwa der Agrar- und Tierzuchtgenossenschaft Behrungen sowie der Agrargenossenschaft Queienfeld – sie stellen Transporttechnik zur Verfügung, um die insgesamt rund 60 Schüler zwei Wochen lang in den Wald zu fahren und wieder abzuholen.
Passendes Arbeitszeug braucht es natürlich auch, wenn man vernünftig und sicher arbeiten will. Die Raiffeisenbank im Grabfeld unterstützt das Projekt von Anfang an: So wurden beispielsweise Arbeitsschuhe, Vliesschals und Regenkleidung bezahlt. Marketingchefin Stefanie Drose überzeugte sich am Dienstag selbst vom Fortgang der Arbeiten und zollte Schülern wie Lehrern Lob für deren Engagement. Die Firma Suko GmbH mit Sitz in Wolfmannshausen stellte Arbeitshandschuhe und -schuhe, der Malerfachbetrieb Fritz Büchs, Inhaber René Winne, zugleich Jagdpächter in dem betroffenen Gebiet, ein weiteres Transportfahrzeug zur Verfügung. Dermaßen ausgestattet, gaben die Schüler vor Ort alles, spannten Schnüre, hackten Löcher in den Waldboden und pflanzten die Setzlinge ein. An Motivation mangelte es sichtbar nicht – mancher fühlte sich bestimmt ohnehin draußen wohler als im Klassenzimmer. Selbstständiges Arbeiten inklusive. Und die Pausen am Lagerfeuer mochte schon nach dem ersten Tag keiner mehr missen.
Der Lohn der Mühe: Das Gefühl, etwas getan zu haben, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet zu haben. „Und schaut man auf die Bäume aus dem ersten Jahr, wie die sich schon entwickelt haben in Form und Größe, dann kann man stolz sein auf die eigene Arbeit“, sagt Jana Schulze. Klar ist: Auch im nächsten Jahren wird die Gemeinschaftsschule im Grabfeld sich hier engagieren – die künftigen Achtklässler wissen bereits, was sie, immer nach den Herbstferien, erwartet.